Einsätze 2019

04.11.2019 - der Sperber im Fressnapf

Am 04.11.2020 erhielten wir einen Anruf aus dem Fressnapf Merseburg. Ein Greifvogel hatte sich in den Markt verirrt. Die Mitarbeiter hatten längere Zeit versucht, den kleinen Greifvogel wieder aus dem Markt zu leiten, doch alle Versuche schlugen fehl.  

Am Nachmittag fuhren wir dann selbst zum Markt und wollten versuchen den Vogel zu befreien.

Beim Betreten des Marktes  waren wir sofort dem argwöhnischen Blick einer schönen Sperberdame ausgesetzt, die uns fortan nicht mehr aus den Augen ließ. 


Die ersten Versuche, sie mit dem Kescher im Flug zu fangen scheiterten kläglich. Sperber sind äußerst wendige Jäger und sie zeigte uns eindrucksvoll, wie wendig sie sein können. Es muss ein befremdliches Bild abgegeben haben als letztlich sieben Personen mit Keschern bewaffnet kreuz und quer durch den Markt liefen. Am Ende wurde sogar bei laufendem Betrieb das Licht im Markt ausgemacht. Der Sperber saß zum Schluss nur einen Meter von der weit geöffneten Tür entfernt. Dennoch flog er nicht hinaus. Durch die Dunkelheit verwirrt und durch eine Strinlampe geblendet gelang es dann doch Frau Sperber einzufangen. Gerade noch rechtzeitig vor Einsetzen der Dunkelheit konnte sie nach einer kurzen Untersuchung freigelassen werden.


11.03.2019 - verletzte Waldohreule in Gröbers

Am 11.03.2019 erhielten wir einen Notruf aus Gröbers. Auf dem Grundstück wurde eine verletzte Eule gefunden, die sich in ein Spielhaus zurückgezogen hatte. Bereits beim ersten Blick in das Spielhaus war das Ausmaß der Verletzung erkennbar. Der rechte Flügel war regelrecht abgerissen und es hingen nur noch die Unterarmknochen und eine kleiner Teil der Handschwingen daran. Das Einzige was wir noch tun konnten war, sie schnell zu einem Tierarzt zu bringen um ihr Leid zu beenden. Die Ursache der Verletzung ist nicht bekannt, wahrschein ist aber eine Kollision mit einer Stromleitung oder einem ähnlich schmalen Hindernis.

29.01.2019 - verirrter Sperber in Reithalle

Immer wieder kommt es vor, dass sich Vögel auf der Suche nach Nahrung oder Brutplätzen in Gebäude verirren, aus denen sie von allein nicht wieder heraus finden.  Am 29.01.2019 verirrte sich ein Sperber in die große Reithalle des Reitvereins „Geiseltalhof“ in Neumark Nord (Braunsbedra). Das ausgewachsene Weibchen folgte wahrscheinlich den zahlreichen Spatzen, die im angrenzenden Stall nach Nahrung suchen. 

Nach mehreren Versuchen konnte der Sperber letztlich mit einem Kescher eingefangen und noch rechtzeitig vor Einsetzen der Dunkelheit freigelassen werden. 


Ein besonderer Dank geht an die Feuerwehr Merseburg, die uns den verwendeten Kescher leihweise überlassen hat!

Da wir unsere Ausrüstung nur von eingehenden Spenden bezahlen können, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis wir selbst ausreichend ausgestattet sind.


27.01.2019 - geschwächter Mäusebussard in Bad Lauchstädt

Am Abend des 27.01.2019  erreichte uns noch ein Notruf aus Bad Lauchstädt. Dort saß ein augenscheinlich verletzter Mäusebussard im Kurpark. Also fuhr ich nach meiner zwölfstündigen Tagschicht mit Kathleen noch zum Fundort. Der Bussard wurde trotz Dunkelheit schnell gefunden und ließ sich ohne Gegenwehr aufnehmen. Bei der Untersuchung vor Ort konnten keine Verletzungen festgestellt werden. Allerdings lief eine klare Flüssigkeit aus dem Schnabel und er war sehr geschwächt. 
Wir erkannten schnell, dass hier jede Hilfe zu spät kam. Der Zustand verschlechterte sich zusehends und er verstarb noch am Abend. 


22.01.2019 - geschwächter Mäusebussard in Langeneichstädt

Nachdem das Jahr 2019 sehr ruhig angefangen hat, wurden wir am späten Nachmittag des 22.01.2019 zum ersten Einsatz des Jahres gerufen. In der Kupfer-Wein-Straße in Langeneichstädt wurde ein junger Mäusebussard gefunden, welcher sich nur noch am Boden fortbewegte und nach Schilderung der Finderin auch öfter umfiel. Als wir vor Ort eintrafen hatte er sich hinter eine Hecke am Kindergarten geflüchtet.
Er konnte ohne Gegenwehr eingefangen werden. Die erste Untersuchung ergab, dass er stark unterernährt und sehr geschwächt war. Da keine Verletzungen zu finden waren, wurde er zu einer befreundeten Pflegestation für Greifvögel gebracht. Nach einer ersten vorsichtigen Fütterung kehrten die Lebensgeister schnell zurück.

Zwei Tage darauf sollte er zu Artgenossen in die Außenvoliere umziehen. Hier erst zeigte sich, dass der Bussard nicht stehen konnte, was dann doch auf eine Verletzung hinwies. Er wurde in die Vogelklinik nach Leipzig gebracht, wo nach einer Untersuchung bekannt wurde, dass er ein Trauma im Bauch-/Beckenbereich erlitten hat und wegen der Schmerzen nicht stehen konnte. Vermutlich war ein Zusammenstoß mit einem Auto die Ursache.

Nach sechs Tagen Klinikaufenthalt mit Behandlung konnte er wieder zurück in die Außenvoliere der Greifvogelhilfe. Dort blieb er bis er wieder Normalgewicht hatte.

Am 03.03.2019 war es dann soweit, mit einem Gewicht von guten 1150 Gramm konnte er zusammen mit einem Artgenossen in der Freiheit entlassen werden.